In Porto Cheli, auch Portocheli, einer Kleinstadt im Süden der Argolis, leben etwa 2.000 Einwohner. Die Gegend gehört zu den fortschrittlichsten Urlaubszielen der Präfektur und sie zählt auch zu den beliebtesten und meistbereisten Orten des Peloponnes, weshalb die meisten der Einheimischen touristische Unternehmen betreiben. Vom Hafen Portochelis besteht eine Schiffsverbindung nach Spetses, während der Sommermonate füllt sich der Jachthafen nicht nur mit Schiffen aus allen Gegenden Griechenlands, sondern auch mit Booten und Jachten ausländischer Urlauber.
Anfahrt
Die Entfernung Portochelis zu Athen beträgt in etwa 175 km, es empfiehlt sich, die Autobahn Athen – Korinth zu nehmen. Nach der Ausfahrt Isthmos geht es in Richtung des Antiken Theaters von Epidauros, die Straße führt durch die Wälder von Sofiko bis zur Brücke bei Archaia Epidauros. Vor der Brücke geht es rechts ab, dann links unter der Brücke hindurch - von hier aus ist die Strecke nach Portocheli gut ausgeschildert. Es besteht auch eine Busverbindung des griechischen Busunternehmens KTEL (griech.: ΚΤΕΛ) von Athen (Tel. 210 – 51 34 588) und auch von Nauplia (27520 – 27 323). Vom Piräus in Athen (210 – 41 99 000) ist der Hafen von Portocheli (Tel. 27540 – 53 333) auch mit der Flying Dolphin erreichbar, während der Fahrt werden die Inseln des Argosaronischen Golfes angefahren.
Ein Blick in die Vergangenheit
Von den vielen, verschiedenen Versionen über die Herkunft des Namens seien hier nur die zwei genannt, die am wahrscheinlichsten sind: Die erste besagt, der Name sei aus einem arvanitischen Dialekt abgeleitet worden, denn es führen viele Dörfer auf dem Peloponnes denselben Ortsnamen. Die andere Version geht davon aus, der Name rühre ursprünglich von der nahen Stadt der Antike, Aliiis, her, der sich zunächst zu Chaliis und dann zu Cheli entwickelt habe. Gemeinsam haben beide Theorien, dass der Zusatz Porto, also Hafen, erst sehr spät zugefügt wurde, klar ist in jedem Fall, dass die Geschichte des Ortes eng mit dem der gesamten Umgebung verwoben ist. Um 468 v. Chr. kamen die Bewohner von Tiryns in die Gegend, und an den Platz einer ehemaligen, älteren Siedlung errichteten sie die Stadt Aliis, die über einen bedeutenden Handelshafen verfügte. Ihren Lebensunterhalt verdienten sich die Einwohner in erster Linie mit dem Fischfang, woher auch der Name der Stadt stammte (griech.: αλιείς – aliis, auf Deutsch: Fischer). Sie bauten Manufakturen zur Gewinnung und Verarbeitung des Purpur-Farbstoffes von der gleichnamigen Meeresschnecke (die Rezepturen waren geheim), sowie zur Erzeugung von Öl. Wenige Jahre später wurden sie Verbündete der Spartiaten. Von 425 bis 424 v. Chr. eroberten die Athener die Gegend, sie schützten sie ausgezeichnet und verblieben dort bis zum Ende des 5. Jh. Dann waren sie wieder in Kriege mit Sparta verwickelt. Etwa 20 Jahre nach dem Abzug der Athener prägten die Einwohner von Aliis ihre erste Münze, doch zur selben Zeit begann bereits der Untergang der antiken Stadt. Porto Cheli, zur Zeit der Venezianer Porto Bizato genannt, wurde auch von den Seefahrern von Ermonida als Hafen genutzt. Auch auf den Seekarten der Venezianer erscheint der Ort im 18. Jh. als einer von sechs Häfen auf dem Peloponnes. Es sei noch angemerkt, dass die Route der Luftfahrtgesellschaft Olympic Airways in den Jahren von 1960 – 1970 einen Privatflughafen in Portocheli einschloss.
Veranstaltungen
Das Internationale Kunst- und Kulturfestival : Es hatte im Jahr 1990 begonnen, heute findet es in Zusammenarbeit mit Organisationen weltweiten Ansehens statt. Im Rahmen des Festivals werden jedes Jahr in den Monaten Juli und August zahlreiche Konzerte, Ausstellungen, Seminare und Konferenzen veranstaltet. Bekannt ist auch der Karneval mit seinen Umzugswagen, Faschingsliedern, Tänzen und viel guter Unterhaltung.
Alle zwei Jahre findet in Portocheli die «Marinewoche» (griech.: Ναυτική Εβδομάδα – Naftiki Evdomada) statt, in deren Rahmen Wettbewerbe im Segeln, Windsurfen, Wasserski und Wasserpolo organisiert werden. Alle diese Veranstaltungen sind im Juli, sie enden mit den Preisverleihungen und Siegerehrungen, wobei ein großer Empfang stattfindet.
Örtliche Veranstaltungen
Die "Verbrennung des Judas" ist ein nicht wegzudenkender Brauch Portochelis, der am Ostersonntag zelebriert wird.