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Kranidi

Einführung


Kranidi, die Hauptstadt des Gemeindbezirks Ermionida, ist eine eher landwirtschaftliche Stadt im Süden der Argolis. Hier leben etwa 4.500 Menschen. Südöstlich von Nauplia gelegen, ist sie ist wie ein Amphitheater an den Hügeln Agia Anna und Bardounia gebaut, mit einem wunderbaren Blick über die Halbinsel von Ermionida. Die Einwohner sind, wie oben bereits angemerkt, in erster Linie in der Landwirtschaft tätig.       

Anfahrt
Von Athen kommend über die Autobahn nach Korinth, nehmen Sie die Ausfahrt Isthmia und fahren weiter in Richtung des antiken Theaters von Epidauros. Nach dem Wald von Sofiko kommen Sie an eine Brücke, Sie biegen rechts ab nach Archaia Epidauros und folgen dann einfach den Schildern nach Kranidi. Das Busunternehmen KTEL (ΚΤΕΛ) unterhält eine regelmäßige Verbindung von Athen (Tel. 210 – 51 34 588).   

Ein Blick in die Vergangenheit
Zur Herkunft des Namens der Stadt gibt es unterschiedliche Meinungen. Eine davon ist, dass der Name von dem Adjektiv Kranaos (griech.: κραναός) herrührt, was „rau, felsig“ bedeutet und dem Charakter der Gegend entspricht. Eine andere Theorie vertritt die Ansicht, die Namensgebung habe mit dem Namen der nahen Insel Koronida (griech.: Κορωνίδα – so hieß die Mutter des Gottes Asklepios) zu tun. Zum ersten Mal erwähnt wird Kranidi in einer Goldenen Bulle (Metallsiegel bzw. Besiegelung einer Urkunde, Begriff aus dem Mittelalter) des byzantinischen Kaisers Andronikos II. Palaiologos (1259 bis 1332). Um 1530 ließen sich Arvaniten in der Gegend nieder, die, wie es bei Minderheiten sehr oft der Fall ist, von den Einheimischen assimiliert wurden. Laut der traditionellen Überlieferungen gab es anfänglich vier kleinere Siedlungen an den Grenzen der heutigen Stadt, die später zusammen wuchsen und sich zu einem einzigen Dorf vereinigten, das zur Zeit der türkischen Herrschaft Kato Nachajie (griech.: Κάτω Ναχαγιέ) hieß. Kranidi spielte eine nicht unerhebliche Rolle bei dem Aufstand im Jahr 1821. Es wird angenommen, dass der Aufstand hier in der Gegend am 27. März 1821 begann, am gleichen Tag, wo er auch auf der Insel Spetses ausgerufen wurde. Die Hauptperson der Revolution war hier der Archimandrit Arsenios Krestas, Mitglied der Filiki Etairia (griech.: Φιλική Εταιρεία – eine Geheimorganisation, die die griechische Revolution geplant und vorbereitet hatte). Er starb in einer Schlacht im Jahr 1822. Von 1823 bis 1824 war in Kranidi für kurze Zeit Sitz der vorübergehenden griechischen Regierung. Nach der griechischen Revolution erfuhr der Ort durch seinen Handel einen gewaltigen Entwicklungsschub, und bis in die ersten Jahre des 20. Jh. unterhielten die Kranider eine Handelsflotte, wodurch sie es zu bedeutendem Wohlstand brachten. Was aus den Jahren dieses Reichtums bis heute erhalten ist, sind die wunderschönen, neoklassizistischen Häuser in der Stadt. Mit dem Journalisten und Abgeordneten Emmanouel Repoulis ist ein weiterer bedeutender Name mit dem Ort verbunden. Der große Politiker, der zwei Mal zum Minister vereidigt worden war, starb 1924 in Kranidi.

Örtliche und überregionale Veranstaltungen
Am 29. August wird in Kranidi das Gedenken Johannes des Täufers, der der Schutzpatron des Orts ist, mit eher schlichten Veranstaltungen begangen. Der so genannte „Kulturelle August“, der in den letzten beiden Augustwochen organisiert wird, ist dagegen ein großes Happening, das man einmal erlebt haben sollte. Organisator der zahlreichen und verschiedenartigsten Veranstaltungen im Rahmen dieses Festes, zu denen Konzerte, Theater- und Tanzvorführungen und vieles mehr gehören, ist die Gemeinde von Kranidi. Jedes Jahr wohnen tausende von Einheimischen, unter die sich Urlauber und Besucher ganz zwanglos mischen, den Veranstaltungen bei.



Aktivitäten
Kranidi eignet sich bestens als Ausgangspunkt für Ausflüge mit dem Auto, aber auch für Spaziergänge und Wanderungen in die wunderschöne, bewaldete Natur um den Ort.

Vergnügen
Cafés, Tavernen, Bars und die Möglichkeit zu einem bewegten Nachtleben erwarten hier jeden Besucher, der Spaß an Vergnügungen in traditionell griechischer Umgebung hat.   

Örtliche Erzeugnisse
Die ganze Gegend um Kranidi ist ebenso wie der Ort selbst bekannt für Zitrusfrüchte, Olivenöl und Weine, die beiden letzt genannten werden fast ausschließlich in kleinen Betrieben am Ort produziert – Erzeugnisse, die man unbedingt probieren sollte!   

Örtliche Rezepte
 Amygdalota von Kranidi
(örtliche Mandelsüßigkeit)

  • ½ kg Zucker 
  • ¾ Teetasse feiner Gries
  • Saft von 1 Zitrone
  • Etwa 1 Teetasse Blütenwasser[1] für den Teig
  • 1 Teetasse Blütenwasser1  zum Anfeuchten der Amygdalota
  • Puderzucker zum Bestäuben
  • 1 Nelke für jedes Stück Amygdalota  
  • 1 kg geschälte Mandeln
1 Blütenwasser (ανθόνερο) ist ebenso wie Rosenwasser in jedem Supermarkt in Griechenland erhältlich.

Zubereitung:

  1. Die Mandeln im Mixer klein hacken, dann den Puderzucker hinzufügen und solange rühren, bis sich eine Masse gebildet hat.
  2. Unter Rühren Gries und Zitronensaft hinzufügen, dann so viel Blütenwasser zugeben, bis sich ein kompakter Teig gebildet hat.
  3. Kleine Birnen aus dem Teig formen und diese auf ein Backblech setzen.
  4. Auf jedes Amygdaloto eine Nelke stecken, dann bei mittlerer Temperatur ca. 15 – 20 Minuten rötlich-braun backen.
  5. Abkühlen lassen.
  6. Vorsichtig jedes Amygdaloto vom Backblech nehmen, kurz in das Blütenwasser tauchen und gleich darauf in Puderzucker wälzen. Nach dem Austrocknen nochmals gut mit Puderzucker bestäuben.


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