Achladokampos, ein kleines Dorf mit 654 Einwohnern, liegt an einem Berghang in 479 Metern Höhe. Die Menschen verdienen sich ihren Lebensunterhalt durch den Anbau von Oliven und Gemüse.
Achladokampos bedeutet „Birnenebene“, so wird angenommen, dass es hier einmal viele Birnenbäume gegeben hat, wovon das Dorf seinen Namen erhalten hat. Eine weitere Erklärung für die Namensgebung kommt von einer Geschichte aus dem Volk: Wohin der Blick über die Ebene auch fiel, man sah nur Olivenbäume. Als ein Türke das sah, rief er aus „Αχ, λαδόκαμπος!“ (Ach, ladokampos), auf Deutsch „Ach, Öl-Ebene!“
Die erste Besiedlung der Umgebung reicht zurück ins Jahr 720 v. Chr., die antike Stadt trug den Namen Ysion. Es ist anzunehmen, dass sie 417 v. Chr. von den Spartiaten zerstört und nie mehr aufgebaut worden ist. Im 17. Jahrhundert sollte das heutige Dorf durch den späteren Zusammenschluss kleiner Siedlungen entstehen. Seine Lage am Berg, von wo aus man eine gute Sicht rundum hat, macht es zu einem strategisch wichtigen Punkt, weshalb Achladokampos während der Griechischen Revolution eine sehr bedeutsame Rolle spielt. Am 9. Juli 1822 kommt General Theodoros Kolokotronis in die Gegend und beginnt die Mobilmachung gegen die Armee von Mahmud Pasha Dramali. Mehrere militärische Beratungen sollen während des Aufstands hier stattfinden, im Jahr 1825 jedoch legt das Heer von Ibrahim Pascha nach einer gewonnenen Schlacht die ganze Gegend in Schutt und Asche. In den Jahren von 1850 bis 1940 entwickeln viele Bewohner des abgelegenen Dorfes ein reges Interesse an Kunst und Kultur, was wohl mit ein Grund für die wahre Auswanderungswelle im Jahr 1890 sein dürfte. Viele Dörfler gehen nach Amerika, die meisten von ihnen nach Chicago.
Unweit von Achladokampos steht noch heute ein Teil der Befestigungsmauer der antiken Stadt Ysion, auf einem Hügel nahe dem Dorf erheben sich despotisch die Überreste der Akropolis. In der Gegend, die Nera genannt wird, finden sich auch die Ruinen der antiken Stadt Kechries, und zwar auf der Straße, die zu dieser Zeit Agros mit Tegeas verband. Leider ist auch hier heute nur noch ein Teil der Mauern erhalten. Auch die Epoche von Byzanz hat in der Umgebung ihre Spuren hinterlassen, die Burg Mouchli aus dieser Zeit befindet sich zwar bereits in Arkadien, jedoch sehr nahe bei Achladokampos. 1296 auf einem Hügel neben der Straße nach Tripoli erbaut, zählte die Burg zu den bedeutsamsten auf dem Peloponnes. Heute noch ist ein großes Stück der Wehrmauer der einstmals beeindruckenden Burgfeste, die 1458 in die Hände der Türken fiel, erhalten. Innerhalb der Festung liegen sind auch noch Ruinen der alten Kathedrale zu sehen.
Die Kirche Agia Kiriaki, die gegen Ende der Osmanischen Herrschaft gebaut worden war, ist das interessanteste kirchliche Denkmal der Gegend. Aus dem Jahr 1986 ist die Erzählung eines Wunders während Arbeiten an den Wandmalereien bekannt: Der Hagiograph (Heiligenbildermaler) war gerade dabei, die alten Wandmalereien mit einem speziellen Gerät zu auszubrennen und kam zu einer Darstellung, in der die Verbrennung der Heiligen Kiriaki dargestellt war. Alles konnte er mit dem Gerät auslöschen, das Gesicht der Heiligen jedoch ließ sich nicht entfernen. Die Kirche Agia Triada, eher eine Kapelle, befindet sich wenige Kilometer von Achladokampos an der Grenze zu Arkadien in einer Höhle.
Die Dorffeste sind eine willkommene Abwechslung in dem abgelegenen Dorf. So wird am 20. Juli das Gedenken an den Propheten Elias mit viel und gutem Essen, Tänzen und Liedern begangen. An Pfingsten pilgern viele zu dem Kirchlein Agia Triada, um an einem prachtvollen Kirchenfest teilzunehmen.
Wichtige geschichtliche Daten
17. Jahrhundert: Achladokampos entsteht durch den Zusammenschluss kleiner Siedlungen
1296: Die Burg Mouchli wird gebaut
9. Juli 1822: Der General Theodoros Kolokotronis kommt in Achladokampos an
16. Juni 1825: Nach einer Niederlage in einer Schlacht gegen Ibrahim Pascha ist Kolokotronis zum Rückzug gezwungen
1850 bis 1940: Die Dorfbewohner wenden sich Kunst und Kultur zu
23. Mai 1986: In der Kirche Agia Kiriaki geschieht ein Wunder
Sehenswürdigkeiten
Die Ruinen der antiken Städte Ysion und Kechries
Die byzantinische Burg Mouchli
Die Kirche Agia Kiriaki
Die in einer Höhle befindliche Kapelle Agia Triada
Dafür ist Achladokampos bekannt
Für seine tragende Rolle während der Griechischen Revolution
Für die landwirtschaftlichen Produkte der Ebene