Die beeindruckende venezianische Hochburg, die sich in ihre natürliche Umgebung so einfügt, als wäre sie ein Teil von ihr, wurde 1687 von Francesco Morozini erbaut. Sie war der wichtigste Punkt zur Verteidigung der Stadt. Die letzten Arbeiten an den Befestigungen wurden jedoch erst in den Jahren von 1711 bis 1714 beendet, die Pläne stammten von Grimani. Auf der höchsten Erhebung steht die Kapelle Agios Andreas (Άγιος Ανδρέας, deutsch: Heiliger Andreas), die in der Zeit der Venezianischen Herrschaft gebaut wurde. Die Burg hat starke Mauern und acht Bastionen, von denen eine als Gefängnis des Helden der Revolution, Theodoros Kolokotronis, genutzt worden ist. Man nahm an, dass sie uneinnehmbar sei, doch im Jahr 1715, während des letzten venezianisch-türkischen Krieges, nahmen die Osmanen die Burg ein, indem sie Teile der Mauern sprengten. Im griechischen Unabhängigkeitskampf verbarrikadierten sich die Türken im Jahr 1821 im Palamidi, doch am 30. November 1822 besetzten die Griechen die Burg nach einer Schlacht, die Staikos Staikopoulos mit nur 300 Männern führte. Nach dem Freiheitskampf wurde das Palamidi als Gefängnis genutzt, in dem 1833 Theodoros Kolokotronis gefangen gehalten wurde. Nach 11 Monaten wurde er dank eines Erlasses König Ottos frei gelassen. Die langen, imposanten Wehrmauern der Burg Palamidi erstrecken sich weithin sichtbar auf dem 216 Meter hohen, felsigen Hügel am Rand der Stadt Nauplia. Heute wird die Burg das ganze Jahr über von unzähligen Menschen besucht, die nicht nur von der Großartigkeit der Hochburg, sondern auch von der traumhaften Sicht beeindruckt sind. Der Zugang zum Palamidi ist über die Straße möglich, die sich an der östlichen Seite des Hügels befindet. Wer gut zu Fuß ist und genug Kondition hat, zieht sicherlich den Aufstieg über die 999 Stufen vor, bei dem der herrliche Blick für den anstrengenden Fußmarsch entschädigt.